Der September auf Sylt hat seinen ganz besonderen Reiz. Die große Sommerhitze ist vorbei, die Insel atmet ein wenig auf, und die Strände sind nicht mehr so überfüllt wie noch im August. Gleichzeitig zeigt das Wetter im frühen Herbst seine launische Seite – mal strahlt die Sonne golden vom Himmel, dann ziehen plötzlich graue Wolken vorbei, und ein kräftiger Schauer erinnert daran, dass der Herbst schon vor der Tür steht.
Gerade dieses Wechselspiel macht Spaziergänge jetzt so spannend. Ein Moment noch sitze ich in der Strandkorbmuschel und genieße mit geschlossenen Augen die wärmenden Sonnenstrahlen – kurz darauf weht der Wind kräftiger, die Nordsee schäumt auf und der Himmel malt dramatische Bilder in Grautönen.
Das Licht wirkt im September oft intensiver, die Farben kräftiger – das Meer glitzert silbrig, während sich Heide und Dünen langsam in warme Herbsttöne kleiden. Selbst Regen hat hier seinen Zauber: Mit Regenjacke und Kapuze macht es Spaß, den Wellen zu trotzen und danach in einem gemütlichen Café einzukehren, um sich bei  einer Tasse Tee oder Kaffee aufzuwärmen.
Sylt im September ist kein Postkarten-Sommeridyll, sondern eine Insel voller Stimmung und Atmosphäre. Wer sich auf das wechselhafte Wetter einlässt, erlebt die Nordsee in ihrer ganzen Authentizität – wild, sanft und immer ein wenig unberechenbar.
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